Aufregende Visionen

Bis 16. Februar im NRW-Forum: RheinRuhrCity - Die unentdeckte Metropole

Düsseldorf und Köln als Ortsteile einer Stadt? Fußballfans von Schalke und Borussia-Fans mit dem gleichen Autokennzeichen? Rheinländer und Westfalen mit identischem Wohnort im Personalausweis: "RheinRuhrCity" ?

Diese ungewöhnliche und gewagte Vision einer Mega-Metropole ist für drei Monate in Düsseldorf zu sehen: mit der Ausstellung „RheinRuhrCity – Die unentdeckte Metropole“ wird im „Forum NRW“ eine futuristische Stadt im Herzen Europas präsentiert. Bis zum 16. Februar lädt das Museum zu einem virtuellen Rundgang ein, der ein wenig „EXPO-Flair“ vermittelt:

Besucher betreten die Ausstellung über eine virtuelle, begehbare Landkarte und werden so an Maßstab und Komplexität herangeführt. In verschiedenen Räumen werden die unterschiedlichen Visionen durch multimediale Shows und Videos präsentiert. Interessierte können per Knopfdruck oder Mausdruck interaktiv mitgestalten.

Stellt diese Vision, die von Rotterdamer Architekten entworfen wurde, eher die ultimative Traumstadt oder den Alptraum dar? Sind einzelne Städte überhaupt noch notwendig? Leben in Mülheim, Shoppen in Europas größtes Einkaufszentrum in Oberhausen, Flanieren auf der KÖ und Abtauchen in Bochums Bermuda-Dreieck - wie wichtig sind noch kommunale Grenzen im Ballungsraum, wie unwichtig könnten sie werden?

Mit insgesamt 6,5 Mio. Einwohnern, 150 Museen, zehn Bühnen, fünf Opernensembles bildet „RheinRuhrCity“ von Köln über Dortmund bis Oberhausen einen Lebens(t)raum, der London gleichkommt: mit Spitzen-Fußballvereinen, Universitäten, Radio- und TV-Sendern, Verlagen, innovativen Technologie- und IT-Firmen, hochkaräten Designern und Werbern sowie nennenswerten Telekommunikationsgiganten. Das setzt die Entwicklung - weg von der Schwerindustrie - hin zu einer Wirtschafts- und Dienstleistungsregion fort.

Ein „Laboratorium zum Nachdenken bei gelockerter Vernunft“ nennt Michael Vesper, NRW-Minister für Städtebau, Sport und Kultur, die Ausstellung RheinRuhrCity. Provokant und kritisch wird die Region an Rhein und Ruhr untersucht mit mutigen, vielleicht sogar übertrieben anmutenden Visionen einer möglichen Zukunft für 6,5 Millionen Menschen in einem aufregenden Ballungsgebiet.

„Wir müssen auch vor zunächst absolut unrealisierbar erscheinenden Visionen nicht gleich zurückschrecken, denn vielleicht ist es gerade eine völlig utopische Vision, die den Anstoß zu einer ganz konkreten Neuerung gibt.“, so kommentiert der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf, Joachim Erwin, die gewagten Entwürfe. Zu sehen ist die Ausstellung dienstags bis sonntags von 11 bis 20 Uhr, freitags bis 24 Uhr.


 

Text - perfekt gehext!

SABINE PUTTINS
41352 Korschenbroich